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Unter diesem Thema stand die diesjährige Jahreskonferenz Jugendseelsorge organisiert von der afj (Arbeitsstelle der Jugendseelsorge der Deutschen Bischofskonferenz). Eingeladen waren alle Hauptverantwortlichen der Bistümer und des BDKJ (Verbände), die geistlichen Gemeinschaften und die benachbarten deutschsprachigen Länder und/oder Bistümer (wobei auch unser Bistum Lüttich fällt). Ich war somit als Vertreter der DG in Ludwigshafen/Rhein mit dabei.
Das Thema schien mir am Anfang doch ein wenig utopisch und zu mindestens etwas gewagt. Ich habe mich dann drauf eingelassen und mich von der positiv realistischen Stimmung anstecken lassen. Es ist heute, dass ich Gott begegnen darf und nicht gestern oder morgen, heute habe ich die Chance meine Beziehung zu ihm zu vertiefen und diese Erfahrung authentisch weiter zu geben.
„Was heißt Glauben?“, dies war auch die Grundfrage, die Dr. Matthias Sellmann am Anfang der Tagung gestellt hat. Diagnose: wir können nicht über unseren Glauben sprechen. Die Gemeinschaft hat die Sprache verloren, dabei ist die Kirche per se eine Kommunikationssache: eine frohe Botschaft soll mitgeteilt werden, aber wie kommunizieren? Durch Verständlichkeit, Richtigkeit, Wahrheit und letztlich Authentizität. Lernen unreligiös über Glauben zu reden (siehe Dietrich Bonhoeffer). Jeder kann mitreden und man sollte es schaffen konkret zu sprechen. Ziel des Christseins ist nicht eine Gemeinde aufzubauen, sondern die Welt vereinen und vermenschlichen. Die Glaubenserfahrung und die Kraft, die daraus entsteht, ermöglicht Freiheit ein neues Christsein zu erleben, eine neue Sprache zu sprechen. Dafür gibt es kein Modell.
Wie Glaubensbildung in der kirchlichen Jugendarbeit aussehen kann, hat uns dann Christian Heitzer aus dem Bistum Regensburg mit einem ganz anschaulichen Beispiel aus ihrem Bistum verdeutlicht. Der Glaube ist ein Geschenk, eine Gnade. Wir können ihn nicht machen. Der Glaube spricht etwas an, was mich unbedingt angeht, meine ganz persönliche existenzielle Dimension. Glaubensbildung ist ein Wachstumsprozess in verschiedenen Dimensionen, ein Reifen unterschiedlicher religiöser Kompetenzen (religiöse Sensibilität, Kommunikation, Inhalt, religiös motivierte Lebensgestaltung und interreligiöse Kompetenzen). Die Glaubensbildung fand in konkreten Projekten statt, auch durch Markenbranding und vor allem von den Jugendlichen ausgehend. Welche Faktoren tragen zum Gelingen der Glaubensbildung bei: 1. Die Personen : junge Menschen authentisch begleiten; 2. Räume : Orte, wo Glaubensbildung gelebt und erlebt wird; 3. Erlebnisse : sein Leben religiös deuten: 4. Inhalte : Wahrheit entscheidet sich an der Wahrnehmbarkeit.
http://www.bdkj-regensburg.de/service/orientierungspunkte-jugendpastoral/
Folgten dann 7 Workshops, die man wie immer alle 7 gerne mitgemacht hätte:
Ich fand die „Feier der Lebenswende“ in Erfurt ganz spannend, was wir auch in unserem Bistum einfließen lassen könnten. Es könnte eine Etappe zur Vorbereitung auf die Taufgelübterneuerung oder die Firmung werden.
In der DDR waren die Jugendweihen ein fester Status. Sie wurde in der 8. Klasse (16-17 Jahre) gemacht. Nach der Wende gab es ein Vakuum, das von vielen privaten Anbietern gefüllt wurde, was aber nicht den Erwartungen der Eltern immer entsprach. Somit hat der Weihbischof von Erfurt Hauke eine Alternative für Nichtgetaufte vorgeschlagen, ohne dass sie sich verpflichtet fühlen müssen getauft oder ähnliches…
Es gibt eine Vorbereitung mit 10 Treffen von November bis April. Folgende Themen werden dort behandelt:
In der Feier, die einmal im Jahr im Dom zu Erfurt gefeiert wird, werden die Jugendlichen und ihre Familien eingeladen und die verschiedenen Symbole, die im Laufe des Jahres zusammen gekommen sind spielen in der Feier auch eine Rolle. Was ich spannend finde, ist, dass Texte von Phil Bosmans ausgesucht werden. Auch Bitten werden formuliert (allerdings nicht in der Form von Fürbitten, die direkt an Gott gerichtet sind)
Die Jugendlichen gestalten diese Feier auch musikalisch.
Was in Erfurt stattfindet, kennen wir auch immer mehr bei uns. Wie oft habe ich nicht bei den Katechesen der Taufgelübterneuerung gehört: „Wir bräuchten eigentlich nur einen Sonntag auszusuchen, ein weißes Kleid und die Kirche zur Verfügung stellen, eine Kerze fürs Foto und gut ist’s…“ Hört sich vielleicht ein wenig krass an, aber die Erwartungen vieler Eltern und Kinder sind nicht sehr hoch geschraubt. Man könnte solch eine Lebenswendefeier anbieten, in der Mitte des Parcours, wenn die Kinder und die Eltern diesen Parcours vertiefen wollen, dann geht’s weiter ein weiteres Jahr bis hin zur Taufgelübterneuerung und/oder Firmung.
Buchtipp: Reinhard HAUKE, Herzlich eingeladen zum Fest des Glaubens, Benno-Verlag
Zum Schluss haben wir festgestellt, dass nicht jeder alles kann und es unabdingbar ist, die Jugendlichen und deren Sprache mit einzubeziehen. Es soll kein billiger Abklatsch der Jugendkultur werden, sondern mit Leuten bestückt werden, die dahinter stehen. Wie bei uns im SDJ Jean Leruth, der auch unbefangen ist im Verhältnis zur Kirche und in seinen Layouts den Puls der Zeit sehr treffend erwischt.
Es braucht auch etwas Mut, Neues zu wagen auch wenn schon sehr viel geleistet wurde und wird. Man darf dies auch nicht außer Acht lassen.
Man könnte sich auch die Frage stellen, ob wir uns nicht etwas vorgemacht und die Realität schön geredet haben… In jeder Situation und in jedem Land gibt es Chancen. Es liegt auch an uns die latente Angst abzubauen, auch wenn es nicht immer einfach ist. Wir müssen immer wieder aufs Neue die Jugend und den Zeitgeist erspüren, begeistert werden und auch Begeisterung ausstrahlen! Es wird an der Zeit wieder zu lüften und den Geist die Luft austauschen zu lassen.
Wieder einmal hat sich die Reise zu einem solchen Treffen mehr als gelohnt!
So etwas darf man nicht verpassen ;-)
Wir leben nicht auf einer Insel und können uns gegenseitig bereichern!
Für die DG und den SDJ, Hubert Chantraine
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