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Seit Sonntag abend scheint das Friedenslicht aus Bethlehem auch wieder in Belgien. Möglich ist dies dank des großen Einsatzes der Pfadfinder und Pfadfinderinnen aus der Deutschsprachigen Gemeinschaft, die den Lichttransport von Wien nach Eupen und die Friedenslichtfeier am 3. Advent organisieren. Damit geben sie sozusagen die Initialzündung für eine wahre Lichterkette.
Bereits zum 18. Mal organisierten die Pfadfinderinnen und Pfadfinder aus der Deutschsprachigen Gemeinschaft die Verteilung des Friedenslichts für ganz Belgien. Dazu brach bereits am Freitagabend vor dem 3. Advent eine Delegation nach Wien auf, wo am Samstag das Friedenslicht aus Bethlehem an Delegationen aus ganz Europa verteilt wurde. Aber auch aus den USA waren Pfadfinder gekommen, um die kleine Flamme in Empfang zu nehmen und sie anschließend über den großen Teich auch nach Nord-, Mittel- und Südamerika zu bringen.
Ein Funke Hoffnung
In diesem Jahr haben sich die belgischen Pfadfinder und Pfadfinderinnen auf ein gemeinsames nationales Thema geeinigt “Ein Funke Hoffnung”. Dies war auch das Thema, welches über der Feier im Eupener Garnstock stand. Die Pfadfinder entsenden alljährlich eine dreisprachige Delegation mit Repräsentanten der drei Gemeinschaften des Landes nach Wien, um dort unser Land zu vertreten. In diesem Jahr waren es Pfadfinderinnen und Pfadfinder der Scouts en Gidsen Vlaanderen aus der Provinz Limburg, aus Antwerpen und Westflandern, eine Gruppe der Clercs-Cadets de Saint-Vincent aus Lüttich und drei Leiter der Region Hohe Seen aus Eupen, die sich gemeinsam mit dem Delegationsleiter Michael Meessen auf die Reise machten. Sie zeigten sich denn auch sichtlich beeindruckt von der Begegnung mit Jugendlichen aus so vielen Ländern und von der Ehre, das Friedenslicht stellvertretend für ihr Land zu erhalten. Beispiele wo und wie Pfadfinder durch ihr Engagement Zeichen der Hoffnung werden und so selbst zum Licht für die Welt werden können zogen sich dann auch als roter Faden durch die Feier im Garnstock: Die Scouts & Gidsen Vlaanderen stellten ihr Projekt “Open Kamp” vor, in dessen Rahmen rund 250 benachteiligte Kinder und Jugendliche dank des Einsatzes von 120 Freiwilligen einmal ein Pfadfinderlager erleben durften. Dabei lernten sie auch ihre eigenen Möglichkeiten und Fähigkeiten kennen. Eine Erfahrung die sicherlich wertvoll für ihren weiteren Lebensweg ist. Die Route St. Paul aus Eupen berichtete von ihrem Haiti-Projekt, welches bereits 2011 verwirklicht worden war. Damals hatten sie, nach dem verheerenden Erdbeben Wiederaufbauarbeit geleistet. Konkret wurde bei der Errichtung eines Gesundheitszentrums in der Region Haut Limbé geholfen. Durch Spendenaktionen in Ostbelgien wurde es möglich, Medikamente und medizinische Ausrüstung zu beschaffen. Da sich in der Gruppe zwei ausgebildete Krankenschwestern und eine Zahnärztin befanden, konnten sie ihr Fachwissen unmittelbar einsetzen. Doch auch harte Knochenarbeit in heißer Sonne galt es zu verrichten, da die Krankenstation durch eine Mauer vor Diebstahl und streunenden Tieren geschützt werden sollte. “Für uns war dieses Projekt nach all den Jahren welche wir zuerst als Kinder, später als Leiter, im Kosmos des hiesigen Pfadfindertums verbracht haben, ein wunderbares Erlebnis und Zeichen, welches uns gezeigt hat, wie weit 'Pfadfinder sein' gehen kann und was man als kleine Gruppe in dieser Welt bewegen kann.” so Delphine Lorneau von den Pfadfinderinnen St. Paul.
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